Totalitär. Leipzig 1933 –1945
Städtebau und Architektur im Nationalsozialismus
Kontext
Die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig
gibt erstmalig einen Überblick über die Planungs- und
Baugeschichte der Stadt in dieser Epoche und ordnet die
wesentlichen Bauvorhaben drei Zeitabschnitten zu:
Herrschaftsstabilisierung 1933–36, Machtdemonstration
1936–40 und Kriegswirklichkeit 1940–45.
Raumkonzept
Die Inszenierungsidee basiert auf der zentralen Rolle
von Propaganda und Massenveranstaltungen als
Mittel zur Herrschaftsausübung im Nationalsozialismus
durch Drill, Dressur und Formierung des Individuums.
In einem strengen Raster sind uniforme Wandflä-
chen diagonal im Raum angeordnet. Sie erinnern an
eine Marschkolonne, in der sich alle individuellen
Interessen auflösen. Schmale rote Fahnen in Verlän-
gerung jeder einzelnen Wand verstärken die Homo-
genität und den monumentalen Raumeindruck.
Schwarze Einstiegswände und Bodenbeschriftungen
sowie eine rote Linie unterstützen die Orientierung.
Die Fahnen sind in einem zunehmenden Verlauf von
Schwarz nach Rot gefärbt. Während sie ihre starre
Anordnung – ein Sinnbild totalitärer Ideologien – bei
den drei Kapiteln behalten, bricht bei Letzterem die
Formation der Informationsträger auf: Wände stehen
schräg oder liegen am Boden.
Gestaltungskonzept
Das Ausstellungskonzept wird auf alle Kommunika-
tions- und Werbemittel übertragen: Die Formation
ist durch die serielle Anordnung eines Bildmotivs in
Verbindung mit einer roten Fläche visualisiert.
Auftraggeber
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Ausstellungsdaten
10.09.–09.11.2008
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Neubau
Planungszeitraum
2008
Ausstellungsfläche
450m²
Leistungsumfang
Konzeption, Gestaltung, Produktionsbetreuung
Planungsumfang
Raumkonzeption, Wandabwicklungen, Plakat, Flyer, Einladungskarte,
Anzeige, Werbebanner
Zusammenarbeit mit
bird, Kassel
Copyright
© Gourdin & Müller